Riese

Riese

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Rie|se ['ri:zə], der; -n, -n:
a) (in Märchen, Sagen, Mythen auftretendes) Wesen von übernatürlich großer menschlicher Gestalt /Ggs. Zwerg/: ein wilder, böser, gutmütiger, schwerfälliger Riese.
b) (scherzh.) sehr großer [kräftiger] Mensch:
mit seinen zwei Metern ist er ein richtiger Riese.

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Rie|se1 〈m. 17
1. übernatürlich große, menschliche Märchen- u. Sagengestalt, entweder gutmütig-tölpelhaft od. feindselig
2. 〈fig.〉 sehr großer Mensch
● er ist kein \Riese 〈fig.〉 er ist nicht sehr groß; ein \Riese an Geist 〈fig.〉 [<ahd. risi, riso; Herkunft nicht geklärt]
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Rie|se2 〈f. 19; süddt.〉 im Gebirge angelegte Holzrinne zum Befördern des Holzes ins Tal; Sy Reiste1 [<mhd. rise „Holzrutschbahn an Berghängen“; zu ahd. risan „fallen“; verwandt mit rinnen]
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Rie|se3 〈f. 19altdt. Frauenhaube [<ahd. risa „Art Schleier“; wohl zu mhd. risen;rieseln]
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Rie|se4 〈nur in der Wendung〉 nach Adam \Riese genau gerechnet ● das macht, sind nach Adam \Riese 15,35 Euro [nach dem gleichnamigen Rechenmeister, 1492-1559]

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1Rie|se, der; -n, -n [mhd. rise, ahd. riso, H. u.]:
1. in Märchen, Sagen u. Mythen auftretendes Wesen von übergroßer menschlicher Gestalt:
ein wilder, böser R.;
Ü er ist ein R. (ein sehr großer, kräftiger Mensch, Hüne);
er ist ein R. an Geist, Gelehrsamkeit (ist sehr klug, gelehrt);
die felsigen -n (die sehr hohen Berge) Südtirols;
-n (Hochhäuser) aus Beton und Glas;
abgebrochener R. (ugs. scherzh.; sehr kleiner Mann).
2. (Astron.) Riesenstern.
3. (salopp) höchste Banknote (einer bestimmten Währung):
für den alten Wagen wollte er noch zwei -n!
2Rie|se, die; -, -n [mhd. rise, zu: rīsen = fallen, Reise] (südd., österr.):
Kurzf. von Holzriese.

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Riese,
 
Loite, Rutsche, Laaße, Gleitbahn oder Rinne in Hanglagen im Gebirge, die dem Nahtransport von Rundholz vom Einschlagsort zu einem Rundholz-Sammelplatz oder an eine Waldstraße zum Weitertransport dient. Dabei wird die Schwerkraft ausgenutzt. Die Reibung kann durch Wasser, Schnee, Eis usw. als Gleitmittel verringert werden. Als Baumaterial werden ausgehöhltes Rundholz oder Schnittholz (Bretterriese), aber auch Metall verwendet.
 

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1Rie|se, der; -n, -n [mhd. rise, ahd. riso, H. u.]: 1. in Märchen, Sagen u. Mythen auftretendes Wesen von übergroßer menschlicher Gestalt: ein wilder, böser, gutmütiger, schwerfälliger R.; das Dickicht ..., in dem der Sage nach Bilgan, der R., hausen sollte (Böll, Erzählungen 56); Ü er ist ein R. (ein sehr großer, kräftiger Mensch, Hüne); er ist ein R. an Geist, Gelehrsamkeit (ist sehr klug, gelehrt); die felsigen -n (die sehr hohen Berge) Südtirols; -n (Hochhäuser) aus Beton und Glas; *abgebrochener R. (ugs. scherzh.; sehr kleiner Mann). 2. (Astron.) Riesenstern. 3. (Turnen Jargon) Riesenfelge: da ist er gleich ans Reck gegangen und hat einen -n gemacht (Kempowski, Immer 89). 4. (salopp) Tausendmarkschein: für den alten Wagen wollte er noch zwei -n!; ein halber R. (fünfhundert Mark).
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2Rie|se, die; -, -n [mhd. rise, zu: rīsen = fallen, ↑Reise] (südd., österr.): kurz für ↑Holzriese.

Universal-Lexikon. 2012.

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